Wohin ich auch gehe, ich habe immer meine kleine Digitalkamera und mein Diktiergerät bei mir. Ein kleines Notizbuch und den guten alten Kugelschreiber vergesse ich auch nicht. So kann ich in jeder Situation Ideen festhalten, um sie nicht zu verlieren. Schriftsteller gewöhnen sich, ähnlich wie Maler, einen besonderen Blick an. Und hinter jedem Erleben gibt es eine zweite Ebene, die gleichzeitig anfängt, von dem Erlebten zu erzählen. Das macht die enge Verflechtung zwischen dem Leben und der Literatur aus, die oft zu einem Einzigen verschmilzt. Und so ist auch verständlich, wieso der ‚Literaturpapst’ Marcel Reich-Ranicki einmal auf die Frage, wie ihm die Landschaft um die Loreley gefalle, sagen konnte: „Landschaft interessiert mich nur, wenn sie gut beschrieben ist.“ Tatsächlich kann die phänomenal gute Beschreibung einer Landschaft mich oft mehr faszinieren als die Landschaft selbst. Und das, genau das macht süchtig.

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